Aktuelle gesellschaftspolitische Herausforderungen, für die es keine einfachen Lösungen gibt, haben das Potenzial, zu einer Bedrohung für fundamentale Werte unserer Gesellschaft – Freiheit, Selbstbestimmung, Solidarität, Toleranz – zu werden. Deutschland ist von dieser Entwicklung nicht alleine betroffen: In vielen Ländern stellen populistisch ausgerichtete Positionen vermeintlich unantastbare demokratische Prinzipien infrage. In Zeiten dynamischer Veränderungen in vielen Lebensbereichen greifen sie wachsende Ängste vor Veränderung auf und schüren zugleich die Vorbehalte gegenüber einer gemeinsamen europäischen Identität und Verantwortung.
Umso bedeutender wird es daher, Demokratie und Teilhabe als gemeinsame Werte einer offenen und lebendigen Gesellschaft sichtbar zu machen. Gebaute und im Alltag erfahrbare Orte spielen dabei eine wichtige Rolle, denn sie prägen unsere Wahrnehmung von Identität und Zugehörigkeit. Sie können Treffpunkte und Lernorte für demokratische Haltung und Orientierung sein, sie können demokratische Geschichte gegenwärtig halten, Gegenwart demokratisch gestalten und den demokratischen Diskurs über Zukunftsaufgaben befördern. Solche Orte und die Menschen, die sie gestalten und mit Leben füllen, auszuzeichnen: Das war die Grundidee des Wettbewerbs „Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe“ der Wüstenrot Stiftung.
Mithilfe des Wettbewerbs sollten gebaute und im Alltag erlebbare Orte für Demokratie und Teilhabe entdeckt und gewürdigt werden. Etabliert oder neu, groß oder klein, in alten Gemäuern oder ganz neu gebaut – gesucht wurden Gebäude, Plätze und Orte, die Haltung und Werte in einer demokratischen Gesellschaft zum Ausdruck bringen und Räume für demokratische Diskurse verfügbar machen.
Gute Projekte im Sinne des Wettbewerbs haben besondere Bedeutung für die Wahrnehmbarkeit einer lebendigen Demokratie. Sie schaffen Orte für demokratische Praxis. Sie setzen Impulse für die Stärkung demokratischer Werte. Sie unterstützen Teilhabe und bürgerschaftliche Verantwortung. Sie bieten Raum für eine am Gemeinwohl orientierte Verständigung über die zukünftige gesellschaftliche, soziale und technische Entwicklung unserer Gesellschaft. Sie füllen baukulturelle Zeugnisse demokratischer Tradition mit neuem Leben. Sie vermitteln demokratische Werte an Menschen aller Altersgruppen und Herkünfte. Sie fördern Dialogfähigkeit und Pluralität.
Vom 12. Februar bis zum 12. Mai 2020 waren alle natürlichen und juristischen Personen, also alle, die sich den Wettbewerbszielen verbunden fühlen und ihren (Wohn-)Sitz in der Bundesrepublik Deutschland haben, herzlich zur Teilnahme eingeladen.
Nach der Prüfung der formalen Voraussetzungen wurden die Einsendungen hinsichtlich ihrer inhaltlichen Übereinstimmung mit der Wettbewerbsaufgabe bewertet. Die Auszeichnung findet im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung statt. Die ausgezeichneten Orte werden in einer Dokumentation veröffentlicht.
In der Organisation und Durchführung des Wettbewerbs wurde die Wüstenrot Stiftung von Urbanizers Büro für städtische Konzepte (Berlin) sowie von fachlichen Expert:innen unterstützt. Die Entscheidung über die Auszeichnung besonders herausragender Wettbewerbsbeiträge erfolgte durch eine fachübergreifend zusammengesetzte und in ihrer Entscheidung unabhängige Jury.
Als Gesamtpreissumme standen 100.000 Euro zur Verfügung. Die Entscheidung über die Anzahl der Auszeichnungen sowie die Aufteilung der Preissumme auf diese Orte traf die Jury.
Der Umgang mit kulturellem Erbe und die Suche nach Wegen, wie sich unser Gemeinwesen den Herausforderungen der Zukunft stellen kann – das ist der inhaltliche Kern aller Tätigkeiten der Wüstenrot Stiftung.
Seit 1990 arbeitet die Stiftung operativ und fördernd in den Feldern Denkmalpflege, Wissenschaft, Forschung, Bildung, Kunst und Kultur. Ziel dabei ist es, durch interdisziplinäre Herangehensweise praxisorientierte Anstöße zu geben, Modelle zu schaffen, Beispiel zu sein, Nachahmer zu animieren und über unser eigenes Handeln hinaus positive Veränderungen zu bewirken. Nicht zuletzt durch Wettbewerbe werden Ideen, Leistungen und Vorhaben bekannt gemacht und deren Weiterentwicklung gefördert. Mit Publikationen, Veranstaltungen und Ausstellungen stellt die Wüstenrot Stiftung die Ergebnisse ihrer Arbeit der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Mit der Teilnahme werden die in dieser Ausschreibung festgelegten Bestimmungen und das zugrunde liegende Wettbewerbsverfahren anerkannt. Die Entscheidung der Jury ist endgültig und nicht anfechtbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Wüstenrot Stiftung erhält das Recht, die eingereichten Unterlagen im Rahmen der Dokumentation und der sonstigen Veröffentlichung der Wettbewerbsergebnisse honorarfrei unter Namensnennung der Verfasser:innen zu veröffentlichen. Die dafür notwendigen Unterlagen stellen die Teilnehmer:innen honorarfrei zur Verfügung. Sämtliche Unterlagen werden auf Anfrage wieder an die Einsender:innen zurückgesendet. Sollten trotz sorgfältiger Behandlung dennoch Beschädigungen auftreten, so kann dafür keine Haftung übernommen werden, ebenso wenig bei Verlust.
Sie haben noch Fragen zum Wettbewerb? Werfen Sie einen Blick in die häufigen Fragen oder nehmen Sie Kontakt zu uns auf! Wir helfen Ihnen gerne weiter.